Unser Heimatplanet Erde ist ein lebendiger Organismus - kein Nutzungsobjekt
für Machtansprüche, Raubbau oder Bodenspekulation.
Er ist kein „Hoheitsgebiet“ irgendeiner Nation, sondern höchstens
das der kreativen Kraft, die ihn geschaffen hat, gleich ob Mensch sich
diese Kraft als Gott, als Schöpfungsidee oder als das sinnvolle Zusammenwirken
von Naturgesetzen vorstellt.
Die Erde steht im Zusammenhang des gesamten Universums und unterliegt
kosmischen Gesetzen, die wir, ihre winzigen Bewohner, zu erkennen und zu
beachten haben, wenn wir überleben wollen.
Wir haben der Erde alle Rechte zuzuerkennen, die wir Menschen uns zugestehen
und als Menschenrechte deklariert haben.
1. Die Würde der Erde ist unantastbar.
2. Die Erde hat das Recht auf Leben und Schutz ihrer Gesundheit.
3. Jede Form von Ausbeutung, Leibeigenschaft und Erniedrigung ist verboten; sie darf nicht verschachert, geschändet, missbraucht werden.
4. Die Erde darf nicht mit Giftstoffen gefoltert, mit Abgasen und Abfällen verseucht, mit Waffen, Viren und Giftgasen misshandelt oder mit Atommüll und Atomexplosionen vergewaltigt werden. Ihre Atmosphäre ist schützenswert wie die Privatsphäre des Menschen.
5. Alles, was wir Menschen als unser Eigentum proklamieren, stammt von der Erde und gehört eigentlich Ihr, von Korn und Holz und Heilmitteln bis zum Erz für Motoren und Geld. Wir haben das Leihgut wohlbehalten (bzw. als Humus) zurückzugeben, nicht als Giftmüll oder radioaktiven Abfall.
6. Die Rechte der Erde sollen als wesentlicher Bestandteil in Völkerrecht
und Grundgesetze eingehen. Angriffe und Eingriffe gegen die Gesundheit
der Erde sind als „Erdverbrechen“ bewusst zu machen.
Die Todesstrafe gegen Bäume, Gewässer, Arten, Kinder und
künftige Generationen ist abzuschaffen.
7. Das Recht auf Schutz der Erde als Grundlage des Lebens umfasst die Aufgabe der Erdheilung. Wir Menschen müssen uns von Räubern und Parasiten des Planeten zu Planetengärtnern und -pflegern verändern.
8. Dazu ist das Zusammenwirken aller verantwortungsbewussten Kräfte
der Erdbevölkerung notwendig, um Pläne für einen neuen -
schonenden und heilenden - Umgang mit der Erde zu schaffen und durchzusetzen,
konkret, phantasievoll und realisierbar. Die Erfahrung, das alte Wissen
und die Bedürfnisse der so genannten Naturvölker sind dabei besonders
zu berücksichtigen.
9. Verantwortlich im Sinne der Rechte der Erde ist jeder Mensch.
Die Politiker werden in die Pflicht genommen, die offizielle
Absegnung der Erdzerstörung zu stoppen, die Verursacher der Umweltverseuchung
zur Verantwortung zu ziehen und die Politik des Raubbaus zu ersetzen durch
neue Konzepte schonender Nutzung. Sie sind den Kindern als den Erd-Erben
unmittelbar verantwortlich.
Diese Grundrechte der Erde treten in Kraft, indem wir alle als Erdenbürger
sie praktizieren. Jede/r von uns hat bei jeder Handlung zu bedenken, wie
sie sich auf die Erde auswirkt: ob wir sie damit behandeln wie eine Kloake
- oder wie unseren Heimatplaneten , der uns ernährt und trägt.
Das gibt uns die Möglichkeit, die ungeschriebenen und nie vorzuschreibenden
inneren Grundgesetze des Danks, der Liebe und der Lebendigkeit wieder in
Kraft zu setzen.