Zunächst waren es rein wirtschaftliche und später militärische
Gründe, die den Menschen zum Taucher werden ließen. Es wurde
nach Perlen, Muscheln, Korallen und Fischen, aber auch nach verlorenen
Schätzen vor allem in den Tiefen der Meere gejagt. Um unter Wasser
mit militärische Kampfeinheiten erfolgreich zu operieren, wurde die
Entwicklung der Taucherausrüstung im 19. Jahrhundert beschleunigt.
Helmtaucher beginnen zu dominieren. Erst im 20. Jahrhundert wird der autonome
Taucher oder Skaphander, das Vorbild für die Sporttaucherei, wiederentdeckt.
Zunächst gab es einige Pioniere wie Yes Le Prieur, Jaques Costeau
und Hans Haas, die vor und während des Zweiten Weltkrieges mit Sauerstoff-
und Presslufttauchgeräten experimentierten. Der mittlerweile
80 jährige Hans Haas ist der Tauchsportpionier im deutschsprachigen
Raum. Seinen Versuchen und Experimenten ist es zu verdanken, dass
viele wichtige technische Entwicklungen schnell fortschritten.
1935 wird in Frankreich der erste Tauchsportclub gegründet. In
Deutschland gründet sich 1950 in München der Süddeutsche
Tauchclub. Vier Jahre später wurde der Verband Deutscher Sporttaucher
(VDST) als Sammelbecken aller Tauchsportvereine gegründet. Der gegenwärtig
größte Tauchsportverein der Bundesrepublik ist der Deutsche
Unterwasserclub (DUC) Berlin mit über 400 Mitgliedern.
Im VDST werden vier Disziplinen betrieben: Streckentauchen, Flossenschwimmen,
Orientierungstauchen und Unterwasserrugby.
Alle Disziplinen werden mit Nuancen unter Wasser ausgetragen. Austragungsorte
sind sowohl Hallen-Schwimmbäder als auch freie Gewässer. Bei
letzterem ist vorgeschrieben, dass die Strömung höchstens
4 m/min, die Wassertiefe nicht weniger als 3 m und die Wassersicht
nach der Secchi-Tafel gemessen mindestens 1 m betragen muss. Die Wasserbeschaffenheit
soll den hygienischen Anforderungen der WHO an ein Badewasser entsprechen.
Wichtiges Zusatzgerät beim Streckentauchen und Flossenschwimmen
ist die Monoflosse (bis zu 90 Zentimeter lang und breit), die aus Gummi
bzw. seit den siebziger Jahren aus Glasfiber gefertigt wird. Beide Füße
des Starters werden mit der Flosse verbunden, so dass einem Delphin
gleiche Bewegungen möglich werden. Während sich das Streckentauchen
ganz unter Wasser abspielt - bei Distanzen über 50 Meter unter Zuhilfenahme
eines Pressluftgeräts -, muss beim Flossenschwimmen immer
zumindest ein Körper- oder Ausrüstungsteil an der Oberfläche
sichtbar sein. Die Flossenschwimmer atmen durch einen Schnorchel. Sieger
ist, wer zuerst die vorgegebene Strecke am schnellsten zurücklegt.
Beim Orientierungstauchen entscheidet über den Sieg nicht allein
die Zeit. Es wird eine Summe an Punkten vergeben, die sich aus Präzision
und Zeit zusammensetzt. Die höhere Punktzahl bestimmt die Platzierung.
Sowohl bei Einzel- als auch Mannschaftswettbewerben schwimmen die Starter
verschiedene Kurse mit und ohne Orientierungspunkte an. Kampfrichter benoten
die präzise Ausführung der Aufgabe.