Hai-Society auf den Malediven
Grauer Riffhai
Kräftiger,
imposanter Hai von maximal 1,80 Meter Länge;
kommt oft in Gruppen vor - meist am Beginn von Kanälen. Die besten
Tauchplätze für Graue Riffhaie sind der Fish Head
(Mushimasmingili Thila) im Ari-Atoll und der Lion`s Head im Nordmale-Atoll,
weil sie dort ganzjährig
zu sehen sind. Graue Riffhaie sind ein bevorzugter Fang von maledivischen
Fischern, die sie mit Stellnetzen, Bodenfangleinen und Handleinen fangen.
Mit den Monsumen wechseln auch die Strömungen. Graue Riffhaie
stehen dann
an den Kanalmündungen, die der jeweiligen Strömung ausgesetzt
sind.
Zwischen März und Mai gebären weibliche Tiere.
Weißspitzen-Riffhai
Weit weniger eindrucksvoll ist diese Art im Vergleich zum Grauen Riffhai,
obwohl sie mit 2,10 Meter Länge noch größer wird. Da
er kaum Scheu vor Tauchern hat,
ist der Weißspitzen-Riffhai ein "Garantie-Hai" auf den Malediven.
Das gilt für das ganze Jahr, also auch zu beiden Monsumzeiten.
Oft findet man
diese Haiart tagsüber in Höhlen oder unter Schirmkorallen
ruhend vor, nicht
selten sogar auf freiem Sand. Da dies auch in relativ flachem Wasser
passiert,
können sogar Schnorchler diesen Riffhai beobachten. Weißspitzen-Riffhaie
sind
eine nachtaktive Art, die in Gruppen jagt und sich von Papageifischen,
Meerbarben
und Drückerfischen ernährt. Sie sind ortstreu und kehren
zu ihrem Ruheplatz zurück.
Die maledivischen Fischer fangen den Weißspitzen-Riffhai mit
Stellnetzen und nachts
mit Handleinen.
Gewöhnlicher Ammenhai
Der einheimische Name "Nidhan miyaru" dieses Haies bedeutet "Schlafender
Hai".
Genau das tut dieser nachtaktive Hai tagsüber in riffgebundenen
Höhlen und kann deshalb weitaus öfter als der ähnliche
Leopardenhai von Tauchern gesehen werden.
Der solitäre Bodenbewohner wird bis zu 3,2 Meter lang und ist
auf Kraken und andere
Tintenfische spezialisiert. Mit seinen Barteln tastet er im Korallendickicht
und
Felsspalten auch nach Krebsen und kleinen Fischen. Das Maul nutzt er
dann zum einsaugen
der Beute. Die Fischer fangen den Ammenhai während seiner nachtaktiven
Phase mit
Stellnetzen und Handleinen. Bei einem weiblichen Tier wurden acht Embryos
gezählt.
Früher verkauften die Fischer die lebenden Tiere auch an Touristenressorts,
wo sie
in sogenanten "Sharkpools" den Touristen vorgeführt wurden.
Silberspitzenhai
Diese Art ist rund um die Malediven weitverbreitet und regelmäßig
zu sehen.
Der einheimische Name bezieht sich auf die deutlichen weißen
Ränder an den Flossen.
Der Silberspitzenhai schwimmt wesentlicher majestätischer als
der oft hektische
Graue Riffhai, was auch an seiner Körperlänge liegt, die
drei Meter erreichen kann.
Allerdings sieht man große Silberspitzenhaie nur an Außenriffen,
wo sie auch von
Fischern in Längen bis zu 2,3 Meter gefangen werden. Jugendliche
dieser Art wurden
mit 0,75 bis 1,25 Meter Länge innerhalb der Maledivenatolle gefangen.
Magenuntersuchungen ergaben, daß Silberspitzenhaie Knochenfische
und Tintenfische
fressen. Während diese Art im Roten Meer eher in tieferen Zonen
gesehen wird,
kommt sie um die Malediven auch im Flachwasserbereich von zehn Meter
- aber da nur
als Einzelgänger - vor.
Walhai
Der größte lebende Fisch (bis 14 Meter) ist ein harmloser Planktonfresser.
Der massive Fischkörper - um die Malediven sieht man eher fünf
bis sieben Meter
lange Exemplare - ist an dem weißen Fleckenmuster auf dem Rücken
der oft in geringer
Tiefe schwimmender Tiere gut zu identifizieren. Das engständige
Maul wird zum
Nahrungsfiltern weit aufgerissen. Deutlich muß darauf hingewiesen
werden, daß
Walhaie hier nicht regelmäßig beobachtet werden können.
Während des Nordostmonsuns
fließt die Stömung von Ost nach West, während sie zum
Südwestmonsun von West nach
Ost fließt. Wenn diese Strömungen die Malediven passieren,
gibt es erhebliche
Umwälzungen und Aufwirbelungen von Sedimenten. Als Resultat kennt
man Planktonblüten,
die die Walhaie anlocken. Walhaie werden auch um die Malediven gefangen.
Befragungen
sprechen von 30 Tieren pro Jahr, was bei dieser relativ seltenen Art
auf Dauer zu
viel ist, wenn man mit Walhaien Touristen anlocken will. Fleisch und
Flossen werden
nicht genutzt. Lediglich wegen der 100 bis 200 Liter Öl müssen
sie sterben. 30 getötete
Walhaie ergeben umgerechnet 4.000,-- US Dollar Ertrag!
Seidenhai
Er lebt eher an den Außenriffen und wird dort von Fischern in großer
Zahl gefangen.
Während des Nordostmonsuns begegnete man jugendlichen Seidenhaien
bis 1,10 Meter
Länge, die oft oberflächennah unter Treibgut schwammen. Der
maximal drei Meter große
Fisch ist einfarbig braungrau und hat keine weißgefärbten
Flossenspitzen oder -ränder.
Als Taucher kann man ihn von anderen ähnlichen Haien daran unterscheiden,
daß die erste
Rückenflosse hinter den Enden der Brustflossen beginnt.
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