Ausscheidung

Was ist Ausscheidung?
Ausscheidung ist der Mechanismus, mit dem der Körper die Abfallstoffe aus seinen Zellen beseitigt.

Welches sind die Abfallstoffe des Körpers?
Die wichtigsten Abfallstoffe sind Kohlendioxid (das bei der Zellatmung entsteht), Harnstoff (aus dem Abbau überschüssiger Proteine) sowie Wasser und Salze, die der Körper nicht braucht.

Welches sind die Ausscheidungsorgane?
Ausscheidungsorgane, die Abfallstoffe beseitigen, sind Lunge, Nieren, Leber und Haut. Die Haut sondert Schweiß ab, die Lunge befördert das Kohlendioxid nach außen und die Nieren scheiden u.a. Wasser und Salze aus. Die Abbauprodukte aus der Leber gelangen entweder über die Nieren in den Urin oder über die Gallenblase in den Darm und von dort ebenfalls nach außen.

Ist der Darm ein Ausscheidungsorgan?
Seltsamerweise gilt der Darm manchmal nicht als Ausscheidungsorgan, denn die Abfallstoffe in seinem Inneren stammen zum größten Teil nicht aus den Zellen, sondern aus unverdaulichen Nahrungsresten. Bei solchen Abfällen, die nicht aus den Zellen selbst stammen, spricht man nicht von Ausscheidung.

Wo liegen die Nieren?
Die Nieren sind paarförmig angeordnet und liegen beiderseits der Wirbelsäule an der Rückwand der Bauchhöhle. Eine Niere hat eine Länge von zehn Zentimetern und eine Breite von sechs Zentimetern.

Wozu dienen die Nieren?
Die Nieren sind zwei Hochleistungsfilter. Sie reinigen das Blut, entziehen ihm Abfallstoffe und sorgen dafür; dass nützliche Stoffe im Körper bleiben.

Wie viel Blut filtern die Nieren?
Die Nieren filtern das gesamte Blut, das durch den Körper fließt etwa 300mal am Tag. Das entspricht einer Menge von etwa 1500 Litern.

Was ist Urin?
Urin ist die Flüssigkeit, die in den Nieren entsteht. Sie enthält die aus dem Blut gefilterten Abfallstoffe. Der Urin fließt aus den Nieren über die Harnleiter in die Blase und von dort durch die Harnröhre nach außen. Urin hat desinfizierende Wirkung.

Woraus setzt sich der Urin zusammen?
Urin besteht vorwiegend aus Wasser mit vielen gelösten Abfallstoffen und Salzen. Die Abfallstoffe würden den Körper vergiften, wenn sie nicht ausgeschieden würden. Die gelbe Farbe des Urins entsteht durch Substanzen, die in der Leber beim Abbau von Hämoglobin aus verbrauchten Blutzellen gebildet werden.

Was ist ein Glomerulus?
Die Millionen winziger Filtereinheiten in der Niere (Nephronen) tragen auf der Oberseite ein Bündel von Kapillaren, das man Glomerulus nennt.

Was ist die Bowmansche Kapsel?
Die Bowmansche Kapsel wurde im 19. Jahrhundert von dem englischen Anatomen B. W Bowman entdeckt. Sie ist ein mikroskopisch kleines, becherförmiges Gebilde, das den Glomerulus in den Nieren umgibt. Sie ist mit einem Uförmigen Nierenkanälchen verbunden, das ebenfalls zur Blutreinigung erforderlich ist.

Wie filtert die Niere das Blut?
Das Blut kommt im Glomerulus unter Druck an, so dass ein Teil des Plasmas in die Bowmansche Kapsel sickert. Auf dem Weg durch das Nierenkanälchen, das von Kapillaren umgeben ist, wandern Wasser und Salze wieder ins Blut zurück. Abfälle und ein kleiner Teil des Wassers bleiben im Kanälchen und fließen als Urin in die Mitte der Niere. Von dort verlässt die Flüssigkeit die Niere durch den Harnleiter und wird ausgeschieden

Was ist ein Nierenstein?
Ein Nierenstein ist eine harte Mineralablagerung in der Niere. In der Nierenflüssigkeit sind viele Substanzen gelöst, beispielsweise Calcium und Harnsäure. Da der Urin auf dem Weg durch das Nierenkanälchen immer konzentrierter wird, können diese Stoffe sich manchmal am Eingang des Harnleiters absetzen und einen Stein bilden. Solch ein Stein verursacht Schmerzen beim Wasserlassen.

Kann man mit einer Niere leben?
Ja, und viele Menschen tun das auch. Wenn eine Niere durch Krankheit oder Verletzung geschädigt ist, übernimmt die andere die ganze Arbeit. Sind beide Nieren defekt, ist manchmal eine Nierentransplantation erforderlich. Dabei wird die gesunde Niere eines Spenders an den Kreislauf des Patienten angeschlossen.

Wie funktioniert die künstliche Niere?
Die künstliche Niere filtert das Blut durch die so genannte Dialyse. Durch eine Nadel im Arm des Patienten fließt das Blut in die Maschine. Dort wird es durch Spezialschläuche gepumpt, die sich in einer Flüssigkeit befinden. Die Abfallstoffe wandern aus dem Blut in die Flüssigkeit, und Stoffe, die der Körper braucht, gehen den umgekehrten Weg. Anschließend wird das gereinigte Blut wieder in den Kreislauf des Patienten zurückgeleitet. Dieses Prinzip nennt man auch Blutwäsche.

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