Haut

Wozu haben wir eine Haut?
Die Haut ist eine wasserdichte, elastische Hülle, die den Körper gegen die Umgebung abgrenzt und gefährliche Krankheitserreger fernhält. Sie ist sehr vielschichtig, obwohl sie an keiner Stelle des Körpers dicker ist als 6 mm, und nimmt Berührungen, Wärme, Kälte und Schmerz wahr; so dass wir merken, was um uns herum vorgeht. Außerdem schützt sie vor den schädlichen UV-Strahlen der Sonne und trägt zur Bildung von Vitamin D durch Licht sowie zur Regulation der Körpertemperatur bei.

Aus wie vielen Schichten besteht die Haut?
Die Haut ist das oberflächengrößte Organ des menschlichen Körpers und hat zwei wichtige Schichten: die Oberhaut (Epidermis) und darunter die dickere Lederhaut (Dermis). In der Lederhaut liegen Nerven, Sinnesorgane, Blutgefäße, Haarwurzeln, Talg- und Schweißdrüsen. Eine Fettschicht unter der Lederhaut trägt zur Wärmeisolierung bei und dient als Energiespeicher.

Wo entsteht neue Haut?
Die Haut ist in ständiger Erneuerung begriffen. Neue Haut entsteht auf der Unterseite der Oberhaut, wo sich ständig Hautzellen teilen. Die neu entstandenen Zellen drücken die älteren nach oben zur Oberfläche. Bis sie dort angelangt sind, vergehen drei bis vier Wochen, dann sind die Zellen abgestorben und flachgedrückt. Die toten Zellen werden an der Oberfläche ständig abgestoßen und durch neue Hautzellen ersetzt, die von unten, aus der so genannten Keimschicht, nachwachsen.

Warum ist Haut so widerstandsfähig?
Eine elastische Substanz namens Keratin macht die Hautzellen hart und undurchlässig, so dass sie eine gute Schutzschicht gegen Krankheitserreger bilden. Die neuen Hautzellen füllen sich auf ihrem Weg an die Oberfläche immer mehr mit Keratin. Elastisch wird die Haut durch dehnbare Proteinfasern in der Lederhaut. Besonders widerstandsfähig ist sie an Händen und Füßen.

Wozu dienen die Talgdrüsen in der Haut?
Der Talg, den die Talgdrüsen in der Haut produzieren, bedeckt Haut und Haare und hält sie geschmeidig. Außerdem enthält er Stoffe, die Krankheitserreger abtöten.

Ist die Haut wirklich wasserdicht?
Ja, dafür sorgt der Talg auf der Hautoberfläche. Wenn man allerdings zu lange in der Badewanne bleibt, wird diese wasserdichte Schicht abgewaschen. Dann sickert Wasser in die Oberhaut, so dass sie Runzeln bildet. Nach dem Abtrocknen stellt sich der Normalzustand wieder ein.

Warum muss die Haut wasserdicht sein?
Die Haut muss wasserdicht sein, damit das darunter liegende Gewebe geschützt ist und damit die Flüssigkeiten aus dem Körper nicht entweichen können.

Wie sorgt die Haut für Kühlung?
Wenn einem warm wird, schwitzt man stärker; und der verdunstende Schweiß sorgt für Kühlung. Gleichzeitig erweitern sich die kleinen Blutgefäße in der Lederhaut, so dass mehr warmes Blut an die Oberfläche gelangt und Wärme an die Luft abgeben kann.

Wie hält die Haut uns warm?
Wenn man friert, verengen sich die Blutgefäße in der Lederhaut, so dass weniger Wärme an die Körperoberfläche gelangt. Außerdem richten sich am ganzen Körper feine Haare auf, so dass eine warme Luftschicht am Körper festgehalten wird.
 
Was ist Melanin?
Melanin ist ein dunkelbrauner Farbstoff (Pigment) in der Haut. Er wird von den Melanocvten gebildet, besonderen Pigmentzellen an der Unterseite der Oberhaut. Melanin schützt die Haut vor der gefährlichen Ultraviolettstrahlung der Sonne.

Warum haben die Menschen unterschiedliche Hautfarben?
Die Hautfarbe hängt davon ab, wie viel Melanin die Oberhaut enthält. Farbige Menschen besitzen viel Melanin. Bei Weißen ist es in geringerer Menge vorhanden, und kleine Blutgefäße unter der Hautoberfläche geben ihr ihre rosa Färbung. Menschen mit gelblicher Haut besitzen Karotin, ein weiteres Pigment, in größerer Menge.

Woraus besteht Schweiß?
Schweiß besteht aus Wasser; Salzen und geringen Mengen von Abfallsubstanzen des Körpers. An einem sehr heißen Tag kann der Körper bis zu zehn Liter Schweiß ausscheiden, darin sind dann etwa 30 Gramm Salz gelöst. Durch Trinken wird der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen.

Woher kommt der Schweiß?
Schweiß entsteht in Drüsen in der Lederhaut und wird durch winzige Öffnungen, die Poren, nach außen geleitet. Besonders viele Schweißdrüsen liegen unter den Armen, in der Leistenbeuge sowie auf Handflächen, Fußsohlen und Gesicht.

Was ist ein Bluterguss?
Ein Bluterguss oder blauer Fleck entsteht, wenn winzige Blutgefäße in der Haut reißen. Die Ursache ist meist ein starker Schlag, Stoß oder Fall, eine Verrenkung, Verstauchung oder ein Knochenbruch. Da die Haut fester ist als das darunter liegende Gewebe, können die Blutgefäße Schaden nehmen, ohne dass die Haut selbst verletzt ist. Das Blut sickert aus den Blutgefäßen in das sie umgebende Gewebe und färbt es dunkel. Oft sind Blutergüsse schmerzhaft und geschwollen. Kalte Umschläge bringen Linderung.

Warum ändert ein Bluterguss die Farbe?
Ein Bluterguss ist zunächst bläulichrot, später wird er blau grün und gelb, um schließlich zu verschwinden. Die Farbänderung entsteht, weil das Blut abgebaut und aus dem Gewebe beseitigt wird. Der Blutfarbstoff Hämoglobin ist zunächst sauerstoffarm und deshalb bläulichrot. Im Verlauf einiger Tage oder Wochen wird er in grüne und gelbe Farbstoffe zersetzt und schließlich vollständig vom Organismus aufgenommen oder resorbiert.

Wie heilt die Haut?
Hautverletzungen heilen von selbst. Wenn man sich zum Beispiel geschnitten hat und blutet, bildet sich kurz darauf ein Wundverschluss, der weiteren Blutverlust verhindert. Er trocknet zu einer Kruste und verhindert, dass Krankheitserreger in die Wunde eindringen können. Unter der Kruste wachsen in der Zwischenzeit neue Hautzellen um die Wunde herum. Wenn die Wunde verheilt ist, fällt die Kruste schließlich ab.

Warum bekommt die Haut Falten?
Wenn man älter wird, sitzt die Haut weniger straff am Körper. Bei jungen Menschen ist sie elastisch und nimmt nach einer Dehnung wieder die Ausgangsform an. Ab etwa dem dreißigsten Lebensjahr wird die Haut trockener; dünner und weniger elastisch. In höherem Alter entstehen Falten und Runzeln.

Wie dick ist die Haut?
Die Dicke der Haut hängt davon ab, wie elastisch sie sein muss und gegen welche Belastungen sie schützen muss. An den Augenlidern ist die Haut nur 0,5 Millimeter dick; an den meisten übrigen Körperteilen sind es zwei Millimeter; an den Handflächen drei und an den Fußsohlen bis zu sechs Millimeter.

Was ist Gänsehaut?
Die so genannte Gänsehaut ist eine Reaktion des Körpers auf Kälte. Wenn es kalt ist, richten sich die Körperhaare auf, um eine warme Luftschicht an der Haut festzuhalten. Die winzigen Muskeln, die dafür zuständig sind, ziehen sich zusammen, und es entstehen kleine Hauterhebungen, die Gänsehaut.

Wie wird die Haut braun?
Bei starker Sonnenbestrahlung produziert die Haut mehr Melanin zum Schutz vor der ultravioletten Strahlung. Das Melanin verteilt sich in Form winziger schwarzer Körnchen in der Oberhaut. Dadurch wird die Haut dunkler; und Sonnenbräune entsteht. In der Sonne werden Menschen aller Hautfarben dunkler.

Wie viel Haut besitzt ein Mensch?
Könnte man die Haut eines achtjährigen Kindes ausbreiten, würde sie eine Fläche von 1,5 Quadratmetern bedecken und etwa drei Kilogramm wiegen. Beim Erwachsenen sind es durchschnittlich zwei Quadratmeter und ungefähr vier Kilogramm.

Wozu haben wir Fingernägel?
Die Fingernägel sind eine feste Stütze für die Haut, wenn wir etwas festhalten oder berühren. Außerdem ermöglichen sie besondere Tätigkeiten wie z.B. das Lösen von Knoten. Die Fingernägel entsprechen den Klauen und Krallen der Säugetiere, Vögel und Kriechtiere.

Woraus bestehen die Nägel?
Nägel bestehen aus abgestorbenen Zellen, die Keratin enthalten, das gleiche Protein, das sich auch in der Oberhaut findet. Die Nägel entstehen im Nagelbett, das waagerecht unter der Haut liegt. Der wachsende Nagel schiebt sich über das Nagelbett bis zur Fingerspitze. Er sieht zum größten Teil rosa aus, weil die darunter liegenden Blutgefäße hindurch scheinen. Nagelveränderungen können durch Nagelerkrankungen verursacht sein, aber auch auf krankhafte Vorgänge im Organismus hinweisen.

Wie schnell wachsen die Nägel?
Nägel wachsen etwa 0,1 Millimeter am Tag, das sind rund drei Millimeter im Monat. Fingernägel wachsen im allgemeinen schneller als Zehennägel. Da sie aus totem Material bestehen und keine Nervenenden enthalten, kann man sie schmerzlos abschneiden.

Wie entstehen Pickel?
Viele Jugendliche bekommen Pickel auf der Haut, das liegt an der erhöhten Talgproduktion. Der Talg, der die Haut elastisch hält, wird während der Pubertät in größerer Menge produziert. Manchmal verstopft er die Drüsen, die sich dann oft entzünden, und dabei entstehen Pickel.
 
Gibt es Leute mit identischen Fingerabdrücken?
Nein. Die Fingerabdrücke sind selbst bei eineiigen Zwillingen verschieden. Sie entstehen durch winzige Hautleisten auf den Fingerspitzen und ändern sich auch nach einer Verletzung nicht.

Was ist ein Albino?
Ein Albino ist ein Mensch, dessen Haut kein Melanin enthält. Deshalb sind die Haare weiß, die Haut ist hell oder rosa, und die Augen sind rot. Albinos sind sehr lichtempfindlich, weil die Haut sich ohne Melanin nicht gegen Sonne schützen kann.

Was geschieht beim Erröten?
Erröten ist eine Nervenreaktion, die zur Erweiterung der winzigen Hautblutgefäße führt. Dadurch fließt mehr Blut durch die Haut, und man wird rot.

Was sind Sommersprossen?
Sommersprossen sind kleine Hautflecke, die besonders viel Melanin enthalten. Sie finden sich meist auf Gesicht und Armen und sind ungefährlich.

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