Nerven


Woraus besteht das Nervensystem?
Das Nervensystem besteht aus vielen Milliarden Nervenzellen die elektrische Signale durch den Körper tragen. Es hat zwei Hauptteile: Das Zentralnervensystem (ZNS), dazu gehören Gehirn und Rückenmark, und das periphere Nervensystem (PNS), das alle Nerven, die vom Zentralnervensystem ausgehen, umfasst.
 
Wo liegt das Rückenmark?
Das Rückenmark erstreckt sich von der Unterseite des Gehirns bis in den unteren Rücken. Es ist ein Strang aus Nervengewebe und wirkt wie eine Schaltstation, die das Gehirn mit den anderen Nerven im Körper verbindet, vom Hals bis zu den Zehen. Das Rückenmark wiegt nur etwa 25 Gramm. Damit es nicht beschädigt wird, liegt es im Inneren der Wirbel, die übereinander geschichtet sind und das Rückgrat bilden. Rückenmarksverletzungen führen je nach Schwere zu einzelnen Nervenausfällen mit der Folge von Sensibilitätsstörungen oder Lähmungen

Wie viele Nerven hat ein Mensch?
Vom Gehirn zu den Muskeln und Sinnesorganen im Kopf verlaufen 24 große so genannte Hirnnerven. Sie versorgen unter anderem Augen, Nase und Ohren. Weitere 62 Nerven, Spinalnerven genannt, gehen paarweise vom Rückenmark aus und erstrecken sich in weiten Verästelungen in die übrigen Körperteile.
 
Wie sehen Nervenzellen aus?
Jede Nervenzelle, auch Neuron genannt, hat einen runden Zellkörper mit dem Zellkern. Von ihm geht das Axon aus, ein langer Fortsatz, der sich am Ende verzweigt und Nachrichten an die nächste Zelle weitergibt. Außerdem hat jede Nervenzelle kürzere Äste, die Dendriten, die Impulse von anderen Nervenzellen aufnehmen.

Sind alle Nervenzellen gleich?
Nein, es gibt drei Haupttypen: motorische, sensorische und verbindende Nervenzellen. Sie unterscheiden sich in Form, Lage und Funktion.

Was tun motorische Nervenzellen?
Motorische Nervenzellen leiten Signale von Gehirn und Rückenmark (dem Zentralnervensystem) zu den Muskeln und Drüsen im Körper.
 
Wie wandert eine Nachricht den Nerv entlang?
Eine Nervenzelle nimmt mit einem Dendriten den Impuls auf. Er wandert als schwacher elektrischer Strom durch die Zelle und wird am Ende des Axons an die nächste Zelle weitergegeben.
 
Wie wird eine Nachricht weitergegeben?
Die Nervenzellen berühren einander nicht ganz. Zwischen ihnen liegt ein kleiner Zwischenraum, die Synapse. Diesen Spalt überspringt ein Nervenimpuls nicht als elektrischer Impuls, sondern als chemisches Signal. An den Enden des Axons liegen kleine Verdickungen, und wenn dort ein Impuls ankommt, wird eine Substanz freigesetzt, der Neurotransmitter; der in den Spalt fließt. Er regt die nächste Zelle an, wiederum einen elektrischen Impuls zu erzeugen, so dass die Nachricht weitergeleitet wird. Auf diesem Weg gelangen die Informationen ins Gehirn.

Wie schnell wandert ein Impuls durch den Nerv?
Ein Nervenimpuis kann mit 360 km/h an der Nervenfaser entlang wandern, das sind 100 Meter pro Sekunde. Wenn er Synapsen überspringen muss, wird er jedoch langsamer.

Was tun sensorische Nervenzellen?
Sensorische Nervenzellen verbinden die Sinnesorgane mit dem Zentralnervensystem. Sie liefern dem Gehirn die Informationen, die zum Beispiel mit Augen und Ohren wahrgenommen werden.
 
Wo liegen verbindende Nervenzellen?
Verbindende Nervenzellen, auch Interneuronen genannt, finden sich in Gehirn und Rückenmark. Sie verknüpfen motorische und sensorische Zellen und ermöglichen Entscheidungen.
 
 Was ist ein Reflex?
Ein Reflex ist eine Reaktion, die ohne Nachdenken abläuft. Wenn man z.B. mit der Hand etwas Heißes berührt, zieht man sie automatisch zurück, ohne erst lange zu überlegen. Die meisten Reflexe werden vom Rückenmark gesteuert, das Gehirn ist dabei kaum beteiligt.

Wie entsteht ein Reflex?
Ein Reflex wird von einem einfachen Nerven-Steuerkreis ausgelöst, dem so genannten Reflexbogen. Er besteht meist aus fünf Teilen: Ein Sinnesrezeptor; z.B. ein Nervenende im Finger; nimmt zum Beispiel die Hitze wahr; die von einer heißen Herdplatte ausgeht. Dieser Reiz wandert über einen sensorischen Nerven zum Rückenmark, und dort leitet ihn eine verbindende Nervenzelle zu einer motorischen Zelle weiter. Diese sendet daraufhin ein Signal an die Muskeln, die Hand von der Herdplatte zurückzuziehen. Dieser Reiz-Reaktionsmechanismus erfolgt ohne Steuerung des Gehirns. Es ist eine automatische Reaktion, die hier abläuft.

Warum sind Reflexe nützlich?
Reflexe sind nützlich, weil sie vor Gefahren schützen. Reflexreaktionen laufen automatisch ab und vollziehen sich viel schneller als Tätigkeiten, die vom Gehirn gesteuert werden. Gute Reflexe haben, bedeutet, dass das Bewusstsein sich nicht ständig auf alle möglichen Gefahren konzentrieren muss. Müsste sich das Gehirn jede mögliche Gefahrensituation bewusst machen, würde viel von notwendiger Reaktionsgeschwindigkeit verloren gehen.

Sind die Nerven isoliert?
Ja. Die meisten Nervenfasern sind von Myelin umhüllt einer fettähnlichen Substanz, die dafür sorgt, dass die elektrischen Impulse nicht entweichen.


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