Wie entsteht ein neuer Mensch?
Ein Baby entsteht, wenn sich die Eizelle der Mutter und eine Samenzelle
des Vaters vereinigen. Dieser Vorgang, der normalerweise im Körper
der Mutter stattfindet, heißt Befruchtung oder Zeugung. Die befruchtete
Eizelle teilt sich immer wieder; und nach neun Monaten Schwangerschaft
wird das Kind geboren.
Woher kommen die Eizellen?
Die Eizellen entstehen in den Eierstöcken, zwei mandelförmigen
Organen im Körper der Frau. Von der Pubertät (10 bis 14 Jahre)
bis zu einem Alter von 45 bis 50 Jahren wird etwa einmal im Monat eine
Eizelle aus einem der beiden Eierstöcke freigesetzt.
Welches sind die Fortpflanzungsorgane der Frau?
Die weiblichen Fortpflanzungsorgane liegen im unteren Teil des Bauches.
Die Gebärmutter ist hohl und hat kräftige Muskelwände. Oben
an der Gebärmutter entspringen die beiden gebogenen Eileiter; deren
ausgefranste Öffnungen an den Eierstöcken liegen. Der Muttermund
am unteren Ende der Gebärmutter führt in die Scheide, einen kräftigen
Muskelschlauch.
Wo findet die Befruchtung statt?
Die Samenzelle befruchtet die Eizelle im Eileiter; einem röhrenförmigen
Organ, das zur Gebärmutter führt. Die befruchtete Eizelle wandert
in die Gebärmutter; und dort wächst das Baby heran.
Wie groß ist die Gebärmutter?
Die Gebärmutter hat ungefähr die Form und Größe
einer kleinen Birne während der Schwangerschaft dehnt sie sich auf
etwa 30 Zentimeter aus.
Wo liegen die Fortpflanzungsorgane des Mannes?
Die Fortpflanzungsorgane des Mannes sind der Penis und die Hoden, die
in einem Hautbeutel, dem Hodensack, liegen. Durch den Penis verläuft
die Harnröhre, die sowohl mit der Blase als auch mit den Hoden in
Verbindung steht. Die Harnröhre dient zu unterschiedlichen Zeiten
einmal der Ableitung von Urin und ein andermal der Freisetzung von Samenzellen
aus den Hoden.
Woher kommen die Samenzellen?
Die Samenzellen entstehen in den Hoden. Sie werden dort in winzigen
Kanälen gebildet und dann in einem langen Schlauch gespeichert, dem
Nebenhoden, der auf dem Hoden liegt. Von dort wandern die Samenzellen durch
die Samenleiter und die Harnröhre im Penis in den Körper der
Frau.
Warum liegen die Hoden nicht im Körper?
Samenzellen wachsen am besten bei Temperaturen etwas unter der normalen
Körperwärme; die Hoden liegen außen, damit sie kühl
bleiben.
Wie viele Samenzellen entstehen an einem Tag?
Jeder Hoden produziert etwa 50 Millionen Samenzellen am Tag. Sie werden
entweder ausgestoßen oder nach einigen Tagen abgebaut und durch neue
ersetzt.
Wie sieht eine Samenzelle aus?
Eine Samenzelle ähnelt einer mikroskopisch kleinen Kaulquappe.
Der Kopf enthält den Zellkern, der bei der Befruchtung mit dem Kern
der Eizelle verschmilzt. Im Mittelteil liegen viele Mitochondrien; sie
liefern der Samenzelle Energie, damit sie zur Eizelle schwimmen kann. Der
lange Schwanz treibt die Zelle mit seinen Bewegungen voran.
Wie schnell schwimmt eine Samenzelle?
Samenzellen schwimmen bis zu einem Zentimeter pro Minute. Dennoch brauchen
sie für den Weg zur Eizelle mehrere Stunden.
Wie weit müssen die Samenzellen schwimmen?
Vom Muttermund durch die Gebärmutter bis in den Eileiter sind
es etwa zehn Zentimeter. Wenn man bedenkt, dass eine Samenzelle nur
0,05 Millimeter misst, ist das ungefähr so, als wenn ein Mensch
rund vier Kilometer weit schwimmt.
Wie gelangen die Samenzellen zur Eizelle?
In den Körper der Frau gelangen die Samenzellen beim Geschlechtsverkehr.
Der Penis versteift sich und wird in die Scheide geschoben. Dort wird die
Samenflüssigkeit mit den Samenzellen ausgestoßen. Die Samenflüssigkeit
enthält außerdem auch Nährstoffe und Substanzen, welche
die Samenzellen zum Schwimmen anregen.
Warum werden so viele Samenzellen gebildet?
Die Samenzellen entstehen in so großer Zahl, damit eine von ihnen
die Eizelle befruchtet. Die meisten der bei einem Samenerguss freiwerdenden
Zellen sterben, bevor sie die Eileiter erreichen, von den Überlebenden
schwimmt die Hälfte in den falschen Eileiter. In die Nähe der
Eizelle gelangen nur ein paar hundert, und nur einer Zelle gelingt die
Befruchtung.
Wie wird die Eizelle aus dem Eierstock freigesetzt?
Auf dem Eierstock entsteht ein Bläschen, Follikel genannt, in
dem die Eizelle heranreift. Der Follikel platzt, und die Eizelle wandert
in den Eileiter. Dort wird sie von winzigen Haaren weiterbefördert,
die auf der Innenseite des Eileiters stehen.
Wie finden Samenzellen den Weg zur Eizelle?
Die Samenzellen folgen chemischen Signalen in Muttermund und Gebärmutter;
die sie in die Eileiter dirigieren. Auch die Eizelle selbst produziert
Substanzen, welche die Samenzellen anziehen.
Warum müssen die Samenzellen so weit schwimmen?
Die Samenzellen müssen bis in den Eileiter schwimmen damit die
Eizelle schon kurz nach ihrer Freisetzung befruchtet wird. Nur so hat sie
ausreichend Zeit, um sich zu teilen, während sie ihren Weg durch den
Eileiter in die Gebärmutter fortsetzt.
Was ist der Menstruationszyklus?
Jeden Monat wird eine reife Eizelle aus den Eierstöcken freigesetzt,
und die Gebärmutterschleimhaut bereitet sich darauf vor; die befruchtete
Eizelle aufzunehmen. Findet keine Befruchtung statt, wird die Schleimhaut
abgebaut:
Das ist der Menstruationszyklus. Er dauert etwa 28 Tage.
Wie bereitet sich die Gebärmutter auf die Schwangerschaft
vor?
Die Gebärmutterschleimhaut wird dicker und enthält mehr Blutgefäße.
Findet keine Befruchtung statt, wird sie mit der Eizelle und Blut durch
die Scheide ausgestoßen. Diese
Blutung heißt Menstruation.
Wie oft findet die Menstruation statt?
Die monatliche Periode, auch Menstruation genannt, findet etwa alle
28 Tage zu Beginn des Menstruationszyklus statt. Meist dauert die Blutung
vier bis fünf Tage. Anschließend beginnt die Entwicklung der
Gebärmutterschleimhaut von vorn.
Was ist Empfängnisverhütung?
Als Empfängnisverhütung bezeichnet man verschiedene Methoden,
die verhindern, dass eine Frau schwanger wird. Unter anderem kann
man dafür sorgen, dass Samen- und Eizelle nicht zusammentreffen,
zum Beispiel mit dem Kondom, einer Gummihülle, die über den Penis
gestreift wird. Die Frau kann auch die Anti-Baby-Pille nehmen; sie verhindert,
dass die Eizellen in den Eierstöcken heranreifen.
Was geschieht mit einer unbefruchteten Eizelle?
Eine Eizelle, die nach der Freisetzung aus dem Follikel nicht befruchtet
wird, stirbt nach wenigen Tagen ab.