Wie wächst ein Mensch?
Das Wachstum beruht zum größten Teil auf der Vermehrung
der Körperzellen. Sie teilen sich, so dass immer mehr Zellen
entstehen. Dieser Vorgang läuft ab, bis ein Mensch ausgewachsen ist.
Wie wird das Wachstum gesteuert?
Das Wachstum wird von einem Hormon aus der Hypophyse (Hirnanhangdrüse)
gesteuert. Nachts wächst man ein wenig schneller, weil die Konzentration
des Wachstumshormons dann am höchsten ist.
Welches ist die Durchschnittsgröße für
mein Alter?
Kinder wachsen unterschiedlich schnell. Erst wachsen die Mädchen
schneller bis zum 12. Lebensjahr, danach beginnt bei den Jungen der Wachstumsschub,
sodass später die Jungen auch größer sind wie die Mädchen.
Verändern sich die Proportionen?
Ja. Bei der Geburt macht der Kopf etwa ein Viertel der Körperlänge
aus, mit 18 Jahren dagegen nur noch ein Achtel. Arme und Beine werden im
Verhältnis zur Körpergröße länger.
Wie schnell wächst ein Kind?
In den ersten beiden Lebensjahren wachsen Kinder sehr schnell; vom
dritten bis zehnten Lebensjahr verläuft das Wachstum langsam und stetig.
Mit der Pubertät setzt ein weiterer Wachstumsschub ein, der etwa mit
18 Jahren endet.
Was heißt Erwachsenwerden?
Jedes Kind wird irgendwann erwachsen und kann dann selbst Kinder haben.
Während des Erwachsenwerdens, das mit der Pubertät beginnt, wächst
man schnell, und es stellen sich viele körperliche und seelische Veränderungen
ein.
Was ist die Pubertät?
Die Pubertät ist die Lebensphase, in der die Geschlechtsorgane
und andere körperliche Merkmale heranreifen: Aus Kindern werden Männer
und Frauen. Die Pubertät setzt bei Mädchen eher ein als bei Jungen.
Was geschieht in der Pubertät bei einem Jungen?
In der Pubertät werden Penis und Hoden größer; und
die Samenproduktion beginnt. Der Körperbau wird kräftiger, der
Bart wächst, und die Körperbehaarung wird dichter, insbesondere
unter den Armen und um die Geschlechtsorgane. Der Kehlkopf mit den Stimmbändern
vergrößert sich, die Stimme wird tiefer.
Warum kommen Jungen in den Stimmbruch?
Bei Jungen wachsen die Stimmbänder in der Pubertät sehr schnell
und viel stärker als bei Mädchen. Je größer der Kehlkopf
und je länger die Stimmbänder sind, desto tiefer klingt die Stimme.
Was geschieht in der Pubertät bei einem Mädchen?
In der Pubertät reifen die Eierstöcke, und der Menstruationszyklus
beginnt. Die Brust entwickelt sich, die Hüften werden breiter, unter
den Armen und im Schambereich wachsen Haare. Bei Jungen und Mädchen
kann ,,Babyspeck" entstehen.
Was löst die Veränderungen in der Pubertät
aus?
Die Pubertät wird bei Jungen und Mädchen von der Hypophyse
ausgelöst, einer Drüse im Gehirn, die andere Drüsen zur
Produktion der Geschlechtshormone anregt. Die wichtigsten Geschlechtshormone
sind bei Jungen das Testosteron, das in den Hoden entsteht, und bei Mädchen
das Östrogen aus den Eierstöcken.
Wann erwacht die Sexualität?
Das sexuelle Interesse erwacht bei Jungen und Mädchen in der Pubertät.
Fühlt man sich nicht zum anderen Geschlecht hingezogen sondern zum
eigenen, spricht man von Homosexualität. Findet man Männer und
Frauen gleichermaßen anziehend, spricht man von Bisexualität.
Warum sind Teenager manchmal streitlustig?
Die Pubertät ist oft eine schwierige Zeit. Der junge Mensch muss
sich sowohl mit den körperlichen Veränderungen als auch mit einer
neuen Stellung im Leben zurechtfinden. In jedem Fall bringt diese Zeit
mehr Selbständigkeit, und man muss für sich selbst die Verantwortung
übernehmen. Das kann zu Konflikten mit Autoritätspersonen führen,
beispielsweise mit Eltern oder Lehrern.
Wann ist man erwachsen?
Biologisch ist ein Mensch erwachsen, wenn er geschlechtsreif ist und
nicht mehr wächst. Bei Mädchen ist das meist mit etwa 18 oder
19 Jahren der Fall, bei Jungen mit 20 oder 21.
Wann sind wir am leistungsfähigsten?
Körperlich am leistungsfähigsten ist man in den Zwanzigern,
wenn das Wachstum beendet ist und der Körper die größte
Kraft besitzt. Später baut der Körper nach und nach ab.
Woher weiß der Körper, ab wann er nicht mehr
wachsen soll?
Diese Frage kann niemand genau beantworten. Offenbar haben die Zellen
eine innere Uhr und vermehren sich nach einer bestimmten Zahl von Zellteilungen
nicht mehr. Bindegewebszellen teilen sich im Labor nur etwa 50mal. (Eine
Ausnahme sind die Nervenzellen: Sie teilen sich nach ihrer Entstehung überhaupt
nicht mehr.)
Was ist Altern?
Altern ist ein natürlicher Vorgang, bei dem manche Körperzellen
im Laufe der Zeit schlechter funktionieren und schließlich sterben.
Das geschieht bei allen Menschen, allerdings unterschiedlich schnell.
Was ist die Ursache des Alterns?
Viele altersbedingte Veränderungen gehören zu einem vorprogrammierten
Plan: Sie werden von den Genen bestimmt. Andere ergeben sich aus der Lebensweise
oder Umwelteinflüssen: Gelenkversteifung kann zum Beispiel durch Bewegungsmangel
entstehen, trockene Haut durch zuviel Sonne.
Ist langes Leben erblich?
Ja. Lange Lebensdauer - von Unfällen abgesehen - kommt in einer
Familie oft mehrmals vor. Offenbar sind manche Familien weniger anfällig
für Krankheiten und die Auswirkungen des Alterns.
Was geschieht im Alter mit den Sinnesorganen?
Sehvermögen, Hörfähigkeit, Geruchs- und Tastsinn lassen
mit zunehmendem Alter bis zu einem gewissen Grade nach. Die Linse im Auge
verliert an Elastizität, so dass das Sehen in der Nähe schwierig
wird: Man braucht eine Lesebrille. Auch die Hörfähigkeit wird
schlechter; vor allem kann man hohe Töne nicht mehr hören, so
dass die hohen Anteile der Musik nicht mehr wahrgenommen werden.
Warum werden manche alten Menschen oft krank?
Wenn man alt wird, ist die körpereigene Krankheitsabwehr weniger
gut wirksam. Bei manchen Menschen greifen die Antikörper sogar den
eigenen Körper an. Die rheumatoide Arthritis, eine schmerzhafte Gelenkentzündung,
entsteht zum Beispiel durch Antikörper, welche die Schleimhäute
in den Gelenken angreifen.
Kann man das Altern hinauszögern?
Ja, wenn man geistig und körperlich aktiv bleibt. Körperliche
Betätigung verstärkt den Blutkreislauf, und je länger man
das Gehirn anstrengt, desto länger bleibt es rege.
Welche Veränderungen finden im Körper statt,
wenn man älter wird?
Im Alter schrumpfen Herz und Arterien ein wenig, und ihre Wände
werden weniger elastisch. Arterienverhärtung, Schlaganfälle und
Blutungen werden häufiger. Die Lungen nehmen weniger Sauerstoff auf,
einerseits wegen der geringeren Blutzufuhr und andererseits weil das Lungengewebe
selbst geschwächt ist. Solche Veränderungen wirken sich wegen
der geringeren Sauerstoffversorgung auf alle anderen Organe des Körpers
aus.