Warum müssen wir schlafen?
Genau weiß das niemand. Natürlich ruht sich der Körper
beim Schlafen aus, und vermutlich wird in dieser Zeit das Gewebe repariert:
Neue Zellen entstehen, und es erholt sich von der Tätigkeit des Tages.
Das Gehirn ist auch im Schlaf sehr aktiv; nach Ansicht mancher Fachleute
arbeitet es in dieser Zeit die Ereignisse des Tages auf: Es ordnet die
neuen Eindrücke und fügt sie mit älteren Informationen zusammen.
Das hilft wahrscheinlich, aus neuen Erfahrungen zu lernen. Nimmt man einen
Menschen über längere Zeit die Möglichkeit sich auszuruhen,
wird er krank.
Wie viel Schlaf braucht ein Mensch?
Im Durchschnitt schläft man acht Stunden pro Nacht. Auf das ganze
Leben gerechnet, sind das über 20 Jahre! Einzelne Menschen brauchen
unterschiedlich viel Schlaf, aber mit zunehmendem Alter wird es immer weniger.
Ein Neugeborenes schläft 16 Stunden am Tag, ein 65jähriger braucht
nur sechs Stunden. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, wenn man sich
beispielsweise von einer Krankheit erholt, schläft man im allgemeinen
mehr.
Was geschieht während des Schlafens?
Wenn man schläft, schlägt das Herz langsamer; der Blutdruck
sinkt, und die Atmung wird langsam und gleichmäßig. Im typischen
Fall bewegt sich der Körper nach 20 Minuten kaum noch, weil man in
den Tiefschlaf fällt. Jetzt sind die Muskeln entspannt, und die Gehirntätigkeit
geht zurück. Wachstum, Erholung und Reparatur des Körpers finden
wahrscheinlich zum größten Teil in dieser Phase statt. Der Tiefschlaf
wird gelegentlich von weniger tiefen Schlafphasen und den Traumphasen im
so genannten REM-Schlaf unterbrochen.
Was ist REM-Schlaf?
REM ist die Abkürzung für das englische ,,rapid eye movements",
das heißt ,,schnelle Augenbewegungen". Während des REM-Schlafs
bewegen sich die Augen hin und her; und man träumt.
Was ist Schlafwandeln?
Kinder schlafwandeln öfter als Erwachsene, aber niemand weiß
genau, warum. Das Schlafwandeln tritt während des Tiefschlafs auf,
wenn Gehirnteile zur Steuerung von Sprache und Bewegung wach bleiben. Der
Betreffende spricht, setzt sich auf oder geht sogar herum. Die Sinne sind
teilweise wach, aber später hat der Schlafwandler keine Erinnerung
an das Geschehene. Schlafwandeln ist nicht ungefährlich, weil man
sich dabei stoßen kann, oder stolpern und hinfallen.
Welche Schlafphasen gibt es?
Acht Stunden Schlaf unterteilen sich im allgemeinen in drei bis vier
Stunden Tiefschlaf, zwei bis drei Stunden REM Schlaf und ein bis zwei Stunden
flachen Schlaf. Der Tiefschlaf liegt zum größten Teil zu Beginn
der Schlafphase, der REM-Schlaf eher an ihrem Ende. In einer Nacht ändert
der Körper im Durchschnitt etwa 40mal seine Lage, um möglichst
alle Körperpartien zu entspannen.
Wie viel träumt man?
Jeder Mensch träumt jede Nacht, aber meist erinnert man sich nicht
daran. Etwa ein Viertel der Schlafzeit ist von Träumen angefüllt.
Wenn man während eines Traumes aufwacht, erinnert man sich gut daran,
wenn zwischen Traum und Aufwachen zehn Minuten verstreichen, ist die Erinnerung
ausgelöscht.
Welche Bedeutung haben die Träume?
Wie der Psychoanalytiker Sigmund Freud erkannte, tauchen in unseren
Träumen Bilder und Tätigkeiten auf, die uns berühren, die
wir aber tagsüber nicht wahrnehmen. Nach einer anderen Theorie ordnet
das Gehirn mit den Träumen die Ereignisse und Eindrücke des vergangenen
Tages.
Was würde geschehen, wenn man nicht träumt?
Man weiß zwar nicht genau, warum wir träumen, aber Träumen
ist unentbehrlich. Wenn man einen Schlafenden jedes mal bei Beginn eines
Traumes weckt, wird er schnell verwirrt. Er sieht selbst im wachen Zustand
Dinge, die nicht vorhanden
Wie äußert sich Schlaflosigkeit?
Wenn man an Schlaflosigkeit leidet, kann man entweder nicht einschlafen,
oder man wacht oft auf, obwohl man müde ist. Manche Menschen haben
nur gelegentlich Schwierigkeiten mit dem Einschlafen, für andere ist
es ein Dauerproblem. Langanhaltende Schlaflosigkeit führt zu Konzentrationsstörungen
und dem Gefühl körperlicher Mattheit. Der Körper ist nicht
mehr richtig leistungsfähig.
Was ist die Ursache der Schlaflosigkeit?
Eine häufige Ursache ist Angst. Der Betreffende macht sich Sorgen
um seine Arbeit, seine Freundschaften, die Familie oder auch nur darüber;
dass er nicht einschlafen kann. Manchmal schläft man auch schlecht,
wenn es im Zimmer zu warm oder zu kalt ist. Oder es liegt an einem schweren
Essen vor dem Zubettgehen, an Kaffee oder Tee (beide enthalten Koffein,
das einen wach hält). Auch zuwenig Bewegung kann zu Schlaflosigkeit
führen. Ausreichend Bewegung, frische Luft und leichte Kost schaffen
oft Abhilfe.
Wer schläft am wenigsten?
Manche Menschen leiden an völliger Schlaflosigkeit, einer sehr
seltenen Krankheit. Einige von ihnen haben seit Jahren nicht richtig geschlafen.
Was ist Tagträumen?
Wenn die Aufmerksamkeit abschweift und man im wachen Zustand in einen
traumähnlichen Zustand verfällt, spricht man von Tagträumen.
Wie man festgestellt hat, kommt es bei fast allen Menschen vor. Manche
Tagträume haben mit der Angst vor Versagen zu tun, aber meist ist
ihr Inhalt freudig und positiv.