Notfallplan an der Tauchstelle
Bei verunfallten Sporttauchern gehört ein Taucher an die Einsatzstelle,
der in Verbindung mit dem Notarzt und Rettungsdienst Behandlungsmaßnahmen
und ggf. Transport in eine Druckkammer veranlasst.
Die Ermittlung von Tauchzeit und Tauchtiefe, sowie der Zeugenaussagen
sollten durch Taucher erfolgen. Alle Daten müssen ebenso wie ein evtl.
vorhandener Tauchcomputer mit dem verunfallten Taucher zur Druckkammer
transportiert werden.
Die Taucher sollten durch regelmäßige Fortbildung
mit Erscheinungsformen und Krankheitsbildern der verschiedenen Taucherkrankheiten
vertraut sein.
Hyperbare Sauerstofftherapie
Jeder verunfallte Taucher sollte innerhalb von 3 Stunden einem Zentrum
für hyperbare Sauerstofftherapie zugeführt werden. In den meisten
Fällen hat sich ein Transport mit RTH bewährt. Nur mit dieser
Behandlungsmethode lassen sich die Folgen eines Lungenüberdruckunfalls
oder einer Druckfallerkrankung wirkungsvoll behandeln.
Die Behandlung von Tauchern in Transportkammern oder Einmanndruckkammern
gilt als äußerst umstritten und sollte heute endgültig
der Vergangenheit angehören, da der Taucher nicht versorgt werden
kann. muss der Taucher aus irgendeinem Grund wieder ausgeschleust
werden, so verschlimmert man die Folgen und macht eine weitere Behandlung
wesentlich schwerer, wenn nicht gar unmöglich.
Die Wirkungen der hyperbaren Sauerstofftherapie beim Tauchunfall
Nach einem Tauchunfall (Dekompressionsunfall, Überdehnung der Lunge mit Atemgasembolie) ist die hyperbare Sauerstofftherapie in einer Druckkammer die Therapie der Wahl. Sie ist die einzige Behandlungsmethode, welche direkt die Ursache des Problems angreift und Schlimmeres verhüten hilft.
Vor Jahrzehnten noch war die einfache Rekompressionstherapie in Druckluft
die allseits akzeptierte Notfallmaßnahme. Dabei hat man sich lediglich
die durch das Boyle-Mariotte`sche Gesetz erklärte Verkleinerung der
Gasbläschendurchmesser zunutze machen können. Für Spät-
und Langzeittherapie konnte die therapeutische Rekompression in der Druckkammer
nicht eingesetzt werden.
Moderne hyperbare Sauerstofftherapie setzt dagegen auf die Sauerstoffversorgung
bläschenkranker Gewebe - in aller Regel mit vollem Behandlungserfolg.
Früher war es üblich verunfallte Taucher in stationären
Druckkammern, auch in transportablen Druckkammern, in einer Druckluftatmosphäre
zu rekomprimieren. Der einzig sinnvolle Effekt war dabei die mechanische
Verkleinerung Gewebsblockierender Gasbläschen, wobei zumeist eine
Behandlungstiefe von 50 Metern notwendig war. Weitere Voraussetzung war
ein enges Zeitfenster: Nur wenn die Behandlung unmittelbar nach dem Zwischenfall
erfolgte, gelang es diesen Effekt positiv zu nutzen. Gewerbliche Taucher
und Überdruckarbeiter hatten oft eine Druckkammer vor Ort, aber viele
Sporttaucher hatten oft 12 Stunden und mehr, bis sie einer Druckkammer
zugeführt werden konnten. Die Rekompression war dann zumeist nicht
mehr wirksam, weil es mit einer einfachen Verkleinerung der Bläschen
nicht mehr getan war. Es erfolgte im Prinzip ein verzögerter Wiederholungstauchgang.
Seit den 60 er Jahren hat sich die Benutzung von hyperbarem Sauerstoff
in Verbindung mit einer Behandlungstiefe von fast immer 2,8 bar bzw. 18
Metern Wassertiefe Erfolge in der Behandlung gebracht, wie sie früher
unerreichbar schienen. Besonders ZNS und Rückenmark sprechen auf diese
Therapie gut an.
Zentraler Ansatzpunkt ist die enorme Erhöhung der physikalisch
gelösten Sauerstoffmenge im Blutplasma.
Normalerweise werden 5 -6 % Sauerstoff, den wir über die Lungen
aufnehmen im Körper verbraucht. Der Anteil des physikalisch im Blutplasma
gelösten Sauerstoffanteils liegt bei ca. 0,3%.
Wenn die roten Blutkörperchen ihre Ziele, die Zellen, nicht mehr
erreichen können, z.B. durch eine Blockade der Stickstoffbläschen
entsteht dort Sauerstoffmangel. Die Folgen haben wir ja bereits kennen gelernt.
Unter normobaren Bedingungen lässt sich die Sauerstoffversorgung
aufgrund einer normalerweise 97% Sättigung des Hämoglobins kaum
mehr steigern.
Mit steigendem Sauerstoffpartialdruck erhöht sich der Anteil des
physikalisch gelösten Sauerstoffs aber linear. Schon bei normobarer
Atmung von reinem Sauerstoff verbessert sich die Sauerstoffversorgung wesentlich.
Bei 3 bar Umgebungsdruck werden aber weit über 6% ( ca. 6,7 %) an
physikalisch gelöstem Sauerstoff erreicht.
Das bedeutet konkret für die Sauerstoffversorgung des Körpers:
die notwendigen 5 -6% Sauerstoffangebot für den normalen Stoffwechsel
werden erfüllt.
Diese Methode der Sauerstoffaufnahme wurde in den 60 er Jahren
von dem Amsterdamer Professor Boerema entdeckt:
Der Vorteil:
Wenn der physikalisch gelöste Sauerstoff bei der hyperbaren Sauerstofftherapie
annähernd 7% erreichen können, sind Werte erreicht, bei denen
auf das Hämoglobin als Sauerstoffträger ganz einfach verzichtet
werden kann. Alleine der Anteil im Blutplasma reicht für die grundsätzliche
Versorgung der Gewebe aus.
In Sauerstoffmangelgebieten des ZNS nach einem Tauchunfall beträgt
die Eindringtiefe des Sauerstoffs über Diffusion gerade einmal wenige
µm, denn schon im gesunden Gewebe sind es normalerweise nur rund
60 µm, bei einer physikalischen Lösung von weniger als 3 Vol.
%.
Im ZNS , dem Problemgewebe für Taucher führt das sehr rasch
zu Sauerstoffmangelerscheinungen.
Bei der hyperbaren Sauerstofftherapie wird eine Verzwanzigfachung des
O2 -Partialdrucks und eine drei- bis vierfache Eindringtiefe ins Gewebe
erreicht.
Bei Tauchunfällen sorgt hyperbare Sauerstofftherapie also für
die Versorgung erkrankter Gebiete, indem die Eindringtiefe des Sauerstoff
nahezu vervierfacht werden kann. Man kann mit dieser Wirkung auch nach
Tagen und Wochen noch erfolgreich Gewebe retten und Funktionen wieder herstellen
d.h. Lähmungserscheinungen beheben. Es gibt dazu keine therapeutischen
alternativen. Manchmal sind dazu allerdings 50 oder mehr Einzelbehandlungen
notwendig.
Tauchunfallmanagement
Tauchunfälle/Überdruckunfälle stellen in Bezug auf Feuerwehr-
und Rettungsdiensteinsätze eine Besonderheit dar.
Viele internistische Notfälle, die sich unter Wasser unter erhöhtem
Umgebungsdruck und dem damit verbundenen erhöhtem Partialdruck der
Atemgase ereignen, verlangen plötzlich eine ganz andere oder erweiterte
Behandlungsmethode durch Rettungsdienst und Notarzt.
Die Mitarbeiter der Feuerwehren- und Rettungsdienste, soweit es sich
nicht um Taucher handelt, aber auch viele Ärzte, die im Rettungsdienst
und im Krankenhaus tätig sind, haben keine oder nur sehr wenig Erfahrung
im Umgang mit verunfallten Tauchern. Nach der Pimärversorgung ist
es für den Patienten lebenswichtig, eine adäquate Weiterversorgung
durch in Überdruckmedizin unterwiesene Ärzte zu gewährleisten.
Allein in den letzten 3 Jahren wurde die Tauchergruppe der Berufsfeuerwehr
Köln zu 7 Sporttauchunfällen gerufen. Drei dieser Tauchunfälle
verliefen tödlich.
Da Sporttauchen immer mehr zu einem Volkssport wird - und von Sporttauchschulen
das sog. Easy diving, „jeder kann tauchen“ propagiert wird, ist
mit einer weiteren Zunahme von Tauchunfällen zu rechnen. Ein weiterer
Gefahrenschwerpunkt wird in Zukunft das Tauchen von Behinderten sein. Die
Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin machte dieses Thema
zu einem Tagesordnungspunkt bei einem Kongress im Frühjahr dieses
Jahres. Die therapeutischen Zwecke der Schwerelosigkeit sind nach Ansicht
mancher Mediziner sehr groß.
Ebenfalls durch moderne Tunnelbauprojekte, die mit Überdrücken
bis zu 1,9 bar arbeiten, werden weitere Anforderungen an die Feuerwehren
gestellt.
Es soll hier kurz dargestellt werden, wie bei solchen Notfällen das Tauchunfallmanagement der Feuerwehr Köln greift und eine Betreuung von der Einsatzstelle, über Controlling bei der Erstversorgung, bis zur Behandlung im Krankenhaus oder Druckkammer gewährleistet wird. Gleichzeitig werden alle logistischen Möglichkeiten genutzt, um konkrete Informationen von der Einsatzstelle zum endbehandelnden Arzt ohne Datenverluste und Umwege zu übermitteln.
Voraussetzung für eine adäquate Behandlung des Verunfallten sind Kenntnisse der Gasgesetze, über die Krankheitsbilder und mögliche Folgen für den Verunfallten.
Für ein Tauchunfallmanagement ist eine Information über die
Leitstelle der örtlichen Feuerwehr zu einer Leitstelle mit Feuerwehrtauchern
notwendig.
Der Notruf, der von Zeugen des Taucher-/Überdruckunfalls abgesetzt
wird, muss die klare Aussage enthalten, dass ein Taucher/Überdruckarbeiter
verunfallt ist.
Es ist dabei völlig unerheblich, ob der Taucher nur kurze Zeit
unter Wasser war, ob der Taucher bei Bewusstsein ist, oder ob der
Taucher bereits nach kurzer Zeit eine Linderung seiner Beschwerden verspürt.
Viele Taucherkrankheiten treten erst mit zeitlicher Verzögerung auf, so dass eine wirkungsvolle Therapie unterbleibt, weil der Zusammenhang zwischen Tauchgang und Verletzungsmuster vom untersuchenden Arzt nicht nachvollzogen werden kann.
Hierzu ein kleines Beispiel:
Im Sommer 97 ereignete sich im Fühlinger See in Köln ein
Tauchunfall.
Eine 19-jährige Taucherin erleidet bei ihrem insgesamt 6. Tauchgang,
während eines Erweiterungskurses " Kompass- und Bergungstauchen"
einen Tauchunfall.
Da beim Kompasstauchen in ca. 8m Wassertiefe einige Orientierungsprobleme
auftraten, tauchte der begleitende Tauchlehrer innerhalb des Tauchgangs
mehrere Male (5 - 6) mit seiner Schülerin auf, um ihr neue Instruktionen
zu erteilen (Fahrstuhltauchen).
Direkt im Anschluss an das Kompasstauchen sollte ein Gewichtsgurt
in ca. 10m Wassertiefe geortet und mittels Hebesack geborgen werden.
Beim Aufstieg mit dem Hebesack kam es dann zum Unfall.
Die Tauchschülerin verlor ihren Lungenautomat vermutlich in Folge
einer Hyperventilationstetanie. Der begleitende Tauchlehrer öffnete
ihre Rettungsweste (Notaufstieg), brachte sie an die Oberfläche und
begann an Land sofort mit der HLW.
Der kurz darauf eingetroffene Rettungsdienst setzte die Behandlung
in Verbindung mit dem Notarzt fort und transportierte die Verunfallte ins
nächstgelegene Krankenhaus. Das klinische Bild war unauffällig.
Bereits gegen 17.00 Uhr des gleichen Tages wurde die Patientin auf eigenen
Wunsch entlassen.
In der Nacht bekam sie dann Herzrhythmusstörungen und weitere
Kreislaufprobleme. Nur durch den glücklichen Umstand, dass die
Verletzte Lernschwester in einem anderen Kölner Krhs. war und im Schwesternheim
wohnte, konnte eine schnelle Aufnahme auf die Intensivstation erfolgen,
wo sie medikamentös behandelt wurde.
Die Tauchergruppe der Berufsfeuerwehr Köln erfuhr erst am nächsten
Morgen gegen 10.00 Uhr vom Tauchunfall am Vortag. Erst durch aufwendige
Recherche mit dem Krankenhaus und Polizei konnten der Name und die Anschrift
ermittelt werden.
Bei einem Anruf auf der Intensivstation des Krankenhauses war der behandelnde
Arzt sehr erstaunt, als er von dem Tauchunfall vom Vortag hörte. Da
er keinerlei Erfahrung in der Tauchmedizin hatte, nahm er das Angebot der
Unterstützung und Beratung durch die Feuerwehr Köln dankbar an.
Ein Lehrtaucher fuhr mit dem ärztl. Leiter des Rettungsdienstes
zum Krankenhaus, weitere Therapievorschläge wurden gemacht und der
Unfall logistisch erfasst.
Eine Behandlung in der Druckkammer des St. Josef Hospital in Duisburg
- Laer unterblieb nach telefonischer Anfrage, weil bereits mehr als 24
Std. seit dem Tauchunfall verstrichen waren.
Konsequenz für die Patientin:
- 2 Wochen regelmäßige EKG-Kontrolle
- Längerfristige Medikamenteneinnahme
- Gefahr von bleibenden Schäden durch Mikroblasenbildung
im ZNS, Bandscheibenapparat und Augenhintergrund.
Wie sie aus dem Beispiel entnehmen konnten, wurden einige elementare Grundsätze sowohl vor dem Tauchen, beim Tauchen-, als auch bei der Therapie der Patientin verletzt.
1. Wie sich bei der Befragung der Patientin herausstellte, erfolgte die Tauchtauglichkeitsuntersuchung sehr oberflächlich. Obwohl bei der Patientin die Neigung zu Hyperventilationstetanien durch mehrere Vorfälle bekannt war, wurde ihr eine Tauchtauglichkeit attestiert.
2. Die Taucherin wurde trotz ihrer mangelnden Taucherfahrung (6 Tauchgänge) zum Erweiterungskurs Kompasstauchen zugelassen.
3. Der Tauchlehrer musste, um ihr das Kompasstauchen zu erklären, mehrmals auftauchen. Dieses sog. Fahrstuhltauchen verstärkt die Stickstoffblasenbildung und sollte heutzutage absolut "out" sein.
4. Die Aufstiegsgeschwindigkeit des Hebeballons ist als Aufstiegsgeschwindigkeit für Taucher absolut zu schnell (max. 10m/min. sollen beim Tauchen nicht überschritten werden).
5. Der behandelnde Notarzt und das Rettungsteam des RTW waren in der Behandlung von verunfallten Tauchern völlig unerfahren. Lediglich eine Sauerstoffgabe erfolgte. Vermutlich aber nicht aus tauchmedizinischen Gründen.
6. Die Beobachtungszeit im Krankenhaus. war zu kurz. Kleine Stickstoffblasen sammeln sich erst nach einiger Zeit und bilden dann größere Blasen, die zu spürbaren Symptomen führen.
Für die Behandlung ist es unerheblich ob es sich um einen Lungenüberdruckunfall oder um eine Druckfallerkrankung handelt
Der Zeitraum bis zur einzigen effektiven Behandlung in einer Behandlungsdruckkammer soll daher 3 Stunden nicht überschreiten.
An manchen Standorten werden auch heute noch so genannte Einmanntransportdruckkammern vorgehalten. Vom Transport des Patienten in einer solchen Kammer kann nur dringend gewarnt werden, da verschiedene Faktoren das Leben des Patienten zusätzlich gefährden:
1. Der Patient kann weder beatmet, noch behandelt werden. Verschlechtert sich sein Zustand kann ihm in der Transportkammer nicht geholfen werden.
2. Der Luft- und Sauerstoffvorrat ist begrenzt. Kommt es zu Verzögerungen beim Transport, so muss der Patient wieder ausgeschleust werden. Die Folge ist ein nochmaliger Dekompressionsunfall
3. Der Patient ist allein in einer engen Transportkammer und kann in Panik geraten.
4. Transportkammern lassen sich in der Regel nur mit Lkw transportieren. An - und Abfahrt sind entsprechend problematisch und langsam.
5. Für die Bedienung der Transportkammer muss ausgebildetes Personal zur Verfügung stehen.
6. Nicht alle Behandlungskammern verfügen über einen genormten Anschlußflansch.
Lassen sie sich aus den o.a. Gründen nicht durch andere verleiten,
verunfallte Taucher in eine Transportkammer einzuschleusen.
Leider geistern immer noch solche Relikte aus den Anfängen der
Berufstaucherei bei verschiedenen Firmen und Hilfsorganisationen herum.
Als Transportmittel der Wahl gilt RTW oder RTH, je nach Entfernung
der aufnahmebereiten Behandlungskammer.
Da in der Regel Feuerwehren bei Wasserunfällen zur Hilfe gerufen
werden, besteht hier die Möglichkeit durch die Kommunikationsmittel
der Leitstellen logistische Hilfe zu leisten und an der Einsatzstelle mit
relativ geringem Einsatz eine adäquate Erstversorgung zu garantieren.
Grundsätze zur Handhabung von Taucher- /Überdruckunfällen an der Einsatzstelle
Wiederherstellung und Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen
Oberstes Gebot, nur lebende Patienten können effektiv behandelt
werden
100% ige Sauerstoffgabe
Der Sauerstoff schwemmt den Stickstoff aus und das Druckgefälle
des Stickstoffs zur Atmosphäre wird größer
Infusion mit 1000 ml/h (Ringer-Lösung, Sterofundin, o.ä.)
Die in den Gefäßen zirkulierende Flüssigkeitsmenge
wird vergrößert das Blut wird verdünnt.
Ständige Beobachtung des Patienten
Sicherstellung der Tauchausrüstung ohne Veränderungen vorzunehmen.
Die Tauchausrüstung wird zur Unfallermittlung und Ausmaß
der Schädigung dringend benötigt
Falls Tauchcomputer am Taucher, unbedingt beim Taucher belassen.
Die Auswertung des Tauchcomputers ermöglicht dem Taucherarzt ein
exaktes Behandlungsschema auszuarbeiten.
Information über Leitstelle an die nächstgelegene Behandlungsdruckkammer.
Druckkammerverzeichnis wird von der BG Tiefbau ausgegeben. Unbedingt
vorherige telefonische Anfrage, da Kammer auch belegt sein kann.
Alarmierung eines Rettungshubschraubers
Transportmittel der Wahl. Flughöhe soll 300 m über Erdboden
nicht übersteigen
Alarmierung der nächstgelegenen Feuerwehrtauchergruppe mit Kenntnissen
in Überdruckmedizin
Bei Zusammenarbeit mit DLRG o.ä. ist auch dieses möglich
Einsatzplanung und Ablauf
Anhand des Einsatzkonzeptes der Berufsfeuerwehr Köln, soll hier
geschildert werden, wie Logistik und Einsatzmittelplanung aussehen
können. Natürlich müssen die Planungen auf die örtlichen
Verhältnisse abgestimmt sein. Daher kann dieses Beispiel nur Anhaltspunkte
für eine Planung geben.
In der Alarm- und Ausrückeordnung ist festgelegt, welche Kräfte
beim gemeldeten Einsatzstichwort "Tauchunfall" ausrücken. In der Leitstelle
wird der Einsatzplan auf den Bildschirm gerufen und sogleich telefonisch
ein aufnahmebereites Krankenhaus und ein aufnahmebereites Druckkammerzentrum
ermittelt.
Die vor Ort befindlichen Kräfte führen die Rettungsmaßnahmen durch und geben über Rückmeldungen der Leitstelle Kenntnis über vorgefundene Lage und weiteres Vorgehen. Im Bedarfsfall können über die LST weitere Kräfte, z.B. ein Tauchmediziner, nachalarmiert werden. Die nachstehend angeführte " Checkliste Tauchunfall" wird sowohl auf dem Gerätewagen - Wasserrettung, als auch in der Leitstelle der Berufsfeuerwehr Köln vorgehalten. Wurden die wesentlichen Daten an der Einsatzstelle ermittelt, wird über Funk oder Handy die Checkliste Tauchunfall an die LST übermittelt. Die Leitstelle leitet die Angaben per Fax zum aufnahmebereiten Therapiezentrum. Der behandelnde Arzt hat nun die Möglichkeit bereits vor Eintreffen des Patienten, die erforderliche Rekompressionstiefe zu ermitteln und ein Behandlungsschema auszuarbeiten. Nach Stabilisierung des Patienten wird er per RTW oder Hubschrauber zum Behandlungszentrum transportiert. Neben der eigentlichen Notfallbetreuung wird nach Möglichkeit versucht, dass ein Taucher den Patienten zur Behandlungskammer begleitet. Das an der Einsatzstelle ausgefüllte Formblatt wird mit dem Patienten zum behandelnden Arzt transportiert. In Verbindung mit dem Notfallprotokoll des erstbehandelnden Notarztes ergibt sich für die weitere Versorgung des Patienten ein übersichtliches Bild des Unfallgeschehen und der durchgeführten Erstversorgung.